Zwei, drei Jahre soll es dauern, dann soll Bayer 04 einen Zenit erreichen, so Holzhäuser am Donnerstagmorgen. Ein Zenit, das ist laut Definition der (gedachte) höchste Punkt des Himmelsgewölbes. Anders Ausgedrückt: Der größte bisherige Erfolg. Nachdem es erst eineinhalb Jahre her ist, dass Leverkusen die Liga als Zweiter abschloss, kann nur die Meisterschaft als Steigerung gemeint sein. Die Ziele bleiben hoch in Leverkusen. Wenn schon nicht sofort, dann wenigstens langfristig. Schaut halt in drei Jahren niemand mehr nach, was Holzhäuser 2012 gesagt hat. Während die Vereinsführung sich fleißig als die eines Spitzenvereins präsentiert, sprechen die Leistungen auf dem Platz mittlerweile eine andere Sprache. Immer fester verankert man sich im guten Mittelfeld. Das ist in Ordnung. Gerade in der Blogosphäre scheint man sich einsichtig genug damit auseinanderzusetzen, um zu erkennen, dass in Leverkusen eben kein nationales Spitzenteams mehr spielt. Eine Niederlage gegen Dortmund überraschte letztlich niemanden. Dass sich jedoch absolut kein Wille in den Gesichtern, geschweige denn der Spielweise ablesen ließ, bereitet in der Tat Sorgen. Wenigstens gegen Charkiw sollte das anders aussehen. Immerhin gewann man gegen die schonmal mit 4:0 und 2:0. Kein Problem also? So einfach ist das leider nicht mehr.
Halbzeit eins ungewohnt aus der zweiten Reihe |
Was Letzteres anbetrifft, ist in der gesamten Mannschaft noch Luft nach oben. Trotz Kampfeswille fehlt die Lust am Spiel. Ich will keine Mannschaft sehen, die vor einer Niederlage Angst hat. Ich will eine Mannschaft sehen, die Bock hat, zu gewinnen. Schon wenn die Kamera bei der Europa-League-Hymne an den Gesichtern vorbeiläuft, will ich lustvolles Grinsen auf den Lippen sehen. Damit ich dieses abendliche Gedankenchaos auch mal zu einem ordentlichen Abschluss bringe: Bayer ist im Umbruch, das wird oft genug gesagt. Ergebnisse kommen nicht von jetzt auf gleich, auch klar. Man will etwas Großes aufbauen. Wie groß die Sache dann tatsächlich wird, ist dann leider doch arg zweifelhaft. Wenn die Angst vor dem Verlieren schwinden würde, könnte der Neustart mit Hyypiä/Lewandowski vielleicht aber doch noch ein guter werden. Am liebsten ohne die großen Ziele.
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