Die längste Redepause der Bundesligageschichte

Die Bayern sind mächtig angepisst. Das Vize-Triple ist nicht leicht zu verdauen, man kennt das ja. Aber die Bayern lassen sich, polterte Hoeneß, natürlich überhaupt nicht mit Leverkusen vergleichen. Die lange Sommerpause bietet kaum die Möglichkeit, den Frust auf dem Platz abzulassen, stattdessen werfen die Verantwortlichen mit spitzen Gegenständen Worten um sich. Heynckes weiß jetzt, wie man SMS schreibt, macht sich dadurch aber nicht beliebter. Hoeneß will Gomez mit fiesen Aussagen anstacheln. Und Breitner bezeichnet den BVB als "kindisch und lächerlich", weil man noch immer tiefstapelt, nachdem man "zweimal vorm FC Bayern Meister" wurde. Zweimal in Folge Meister und dann auch noch VOR dem FC Bayern? Eine doppelte Frechheit. Wenn das jemand dürfen sollte, dann wohl Bayern selbst.

Wie ist das in den eigenen Reihen? Geht es da ruhiger zu? Zumindest vom Trainerteam sind keine Angriffe oder Skandälchen zu vernehmen. Man plaudert einfach nicht. Die Zeit investiert man hoffentlich ins Mannschaftstraining und Einzelgespräche mit den Spielern. In dieser Hinsicht bin ich froh, dass zwei ruhige und überlegte Männer die Posten füllen. Die Kommunikation mit der Presse übernehmen dafür Holzhäuser und Völler umso intensiver. Einer muss es ja machen, möchte man meinen. Etwas mehr Zurückhaltung könnte man sich von dieser Seite aus jedoch wünschen. Gerade letzte Saison erlaubte man sich die ein oder andere unglückliche Wortwahl. Ein "gescheitertes Projekt" sollte beispielsweise nicht im Laufe einer Saison fallen gelassen werden. Doch daraus hat man angeblich gelernt. Es ist etwas abgekühlt in Leverkusen, aber trotzdem habe ich noch immer das Gefühl, dass die Geschäftsführung alle paar Tage erneut Stellung zu etwas nimmt, sich verteidigt und sich behaupten will. Die Souveränität soll bewahrt werden. Doch was ist aus der "Lass sie mal reden"-Mentalität geworden? Gibt es die noch? Oder sollte man sich tatsächlich nichts mehr gefallen lassen und immerzu zum Gegenangriff starten?

Anbei Pate Käthe: