Sonntag, 2. September 2012

Viertel nach 05: Leverkusen - Freiburg



Eigentlich ist das gestrige Spiel nicht so richtig aussagekräftig. Aber eigentlich wäre es auch langweilig, würde ich ebenso frei von Aussagen bleiben. Bei schlechten Leistungen gibt es oft so einiges zu zerpflücken, bei guten dagegen ist es schwierig, Prognosen aufzustellen. Nach 90 Minuten blieb der Eindruck, der Sieg sei eher der wenig überzeugenden Leistung unserer Gäste zuzuschreiben, als einer überragenden Leistung unsererseits. Vor dem Tor blieben diese nämlich ähnlich gefährlich wie meine kleine Sitznachbarin.

Deutlich wurde aber, dass Bayer 04 das Spiel von Anfang an in die Hand nahm. Wieder lag der Ballbesitz-Anteil leicht unter den 50%, allerdings spielte Leverkusen diesen wesentlich cleverer aus. Hinten ließ man kaum etwas zu und die Bemühungen der Freiburger, Akzente zu setzen, hielten sich in Grenzen. Anfangs hatte Kadlec auf der linken Seite noch etwas Mühe, in der Rückwärtsbewegung rechtzeitig seine Position einzunehmen, aber dafür standen Toprak und der aushelfende Reinartz auf dieser Seite gut. Mehr im Fokus stand am Samstag aber die gesamte rechte Seite. Castro und Wollscheid erzielten die Tore. Besonders das zweite, ein wuchtiger Kopfball Wollscheids, war toll anzusehen. Größtes Tribut will ich jedoch Daniel Carvajal zollen. In seinem Punktspiel-Debut überzeugte der Spanier auf ganzer Linie. Defensiv abgeklärt und ballsicher, offensiv sehr engagiert und lauffreudig. Kennzeichnend sind beispielsweise seine Vorarbeit zu Castros Großchance, als dieser nochmal querlegte, anstatt abzuschließen. Stark, wie Carvajal den Körper vor den Körper schob, als er nach innen zog. So gibt es entweder die Großchance, oder aber einen Freistoß aus guter Position. Nicht nur einmal lief Carvajal bis in die Sturmspitze. Selbst vor Kopfballduellen scheut er sich, trotz 1,73m Körpergröße, nicht. Zurecht verabschiedete er sich kurz vor Schluss unter kollektivem Applaus.

Fahnenmeer
Glückloser agierte leider erneut André Schürrle. Er rannte sich häufiger fest und verpasste das Abspiel. Dafür mit guten Ballgewinnen in der Defensive. Die motivierenden Rufe der Fankurve bei seiner Auswechslung tun im sicher gut. Stärker als letzte Woche präsentierte sich das defensive Mittelfeld. Es wurden viele Zweikämpfe gewonnen und Reinartz empfahl sich diesmal sogar als laufstärkster Spieler. Auch Bender wurde seinen Erwartungen eher gerecht als noch gegen Frankfurt.
In der Spitze ist es wichtig, einen Stefan Kießling zu haben. 21 gewonnene Zweikämpfe sprechen für sich und seine Präsenz tut dem Spiel gut. Trotzdem hätte ich zum Ende der Transferphase gerne noch einen zusätzlichen Stürmer begrüßt. Durch den Weggang von Yesil bleibt Kießling unsere einzig echte Sturmspitze. Insgesamt ist der Sieg für das Selbstbewusstsein gut. Eine erneute Leistung hätte dann doch ernsthaft Grund zum Zweifeln gegeben. Dass man hinten nichts anbrennen ließ, macht Hoffnung, ist aber bis zum Spiel gegen Dortmund sicher noch kein Selbstläufer.

1 Kommentar:

  1. hi, freue mich schon auf deinen bericht zum dortmund spiel. mir gefaellt dein blog gut, habe ihn inzwischen auch auf meiner seite als link hinzugefuegt. viel erfolg weiterhin!

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